Jubiläum in Reutlingen

 

Am 20.05.2017 feierte die SHG Reutlingen ihr 10 jähriges Jubiläum, zu dem SHG Leiter Dieter Schmidt mich als Referentin zu einem superspannenden Thema einlud: "Epilepsie, eine teuflische Krankheit?" Es war mir eine Ehre daran teilzunehmen und es wurde wirklich spannend ...

 

Nicht nur wegen des Themas und Jubiläums, sondern auch wegen der PPP. Wegen der Power Point Präsentationen? Natürlich ganz besonders wegen der Präsentationen, aber für mich auch wegen der Pleiten Pech und Pannen.

 

Nach einer überwiegend entspannten gut 3 stündigen Fahrt, kamen mein Mann und ich ausgehungert in Reutlingen an. Unsicher, ob der Beamer des Veranstaltungsortes tatsächlich einen HDMI Anschlusses haben würde, verschoben wir das Essen aber lieber nach hinten und besuchten den Media Markt um einen Adapter zu kaufen. Sicher ist sicher, so meine Devise. Seltsamerweise kam der Mediamarkt mir ungewohnt vertraut vor und auch mein Mann meinte, dass wir schon einmal dort gewesen seien, aber sei`s drum. Vorbei ist vorbei.

Im Hotelzimmer zurück betrachtete ich mir das gute Teil, um mich davon zu überzeugen was daran tatsächlich 25,- Euro wert sei, da kam es mir tatsächlich schon so bekannt vor. Und langsam, ganz langsam dämmerte es mir. Ich öffnete meine Laptoptasche und in meinen vielen kleinen Innentaschen sprang mir tatsächlich ein bereits früher gekaufter Adapter ins Auge. Die erste Fehlentscheidung des Tages war getan.

 

Zu ausgepowert, um nun etwas essen zu gehen, legten wir uns kurz aufs Bett um uns zu aklimatisieren. Nach der kurzen Ruhepause wollte ich mich für die Veranstaltung umziehen und stellte fest, dass ich treffsicher alles in den Trolley geräumt hatte was garantiert nicht zusammen passt. Modisches Chaos im Trolley, Vorbereitungs Chaos im Kopf - und das seit Wochen. Mein Sohn würde in zwei Wochen heiraten und unser Haus und unsere Köpfe glichen einem bunten Haufen von Irgendwas. Und genau das war nun auch in meinem Trolley.

 

Witzigerweise war genau mein Sohn es, der mir am Tag vorher gesagt hatte, ich solle die weiße Bluse mit der blauen Hose anziehen, etwas das sich sonst nicht in meinem Gepäck befinden würde. Und das tat ich dann auch. Wenn auch mit einem mulmigen Gefühl - weiß ...

 

Bei unseren letzten Besuchen in Reutlingen aßen wir vor der Veranstaltung beim gegenüberliegenden Bäcker, der aber am heutigen Tage gleich schließen wollte. Also suchten wir plan- und ergebnislos ein anderes Ziel. Ein Supermarkt blieb der letzte Ausweg. Pizza und Cappuccino aus dem Automaten - eine Parkbank als Ristorante. Doch der Weg war steinig. Und mein Ärmel der weißen Bluse danach nicht mehr weiß - dank des Cappuccinos.

 

Dafür wurden wir, wie immer, total lieb am Veranstaltungsort begrüßt. Menschen, die ich bereits von Reutlingen oder von anderen Veranstaltungen aus Baden Würtemberg kannte, gaben uns das tolle Gefühl willkommen zu sein. Alles lief glatt, bis meine Präsentation an die Wand projeziert werden sollte. Beim vorherigen Test klappte alles wunderbar, aber statt einer Überschrift mit zwei Fratzen sah man nun nur meine kleine auf dem Bett spielende, und frech grinsende Tochter an der Wand des Veranstaltungsortes. Der Teufel war schon vor der Präsentation "Epilepsie, eine teuflische Krankheit" von einem kleinen Mädchen besiegt worden. Wenn doch alles im Leben so einfach wäre.

 

Doch in diesem Fall wollten wir uns ja gerne gruseln und statt meines Desktops lieber die Präsentation sehen und nachdem die tollen Musiker Nils Hemmen mit seinen zwei Kollegen die Situation retteten und uns Zeit verschafften, entdeckten wir den Fehler. Mein PC und der Beamer mögen gar keine Adapter, auch keine zwei. Ein HDMI Kabel ist ein Muss - dann klappts auch jederzeit mit der Übertragung.

 

Bis es soweit war, hatte mein Hirn allerdings schon etliche Meldungen an mich herausgegeben, bei denen ich mich im Normalfall schon zurückgezogen hätte um erst einmal wieder in den Normalmodus zu kommen. Da das hier nicht möglich war, musste das Publikum mit einer nicht ganz so gewohnt lockeren Anja leben und ich mit einigen ungewohnten Hängern. Aber, thats Epi-life. Und scheinbar hatten es auch nur die bemerkt, die mich schon kennen. Also alles gut.

 

Prof Dr. Steinhoff war dann genauso mitreißend und locker wie ich es an diesem Abend gerne gewesen wäre. Einfach toll seine Präsentation. Oder wie sagte mein Mann im Anschluss "Ich habe sehr viel auf super interessante Weise gelernt." Mir selbst hat es auch richtig viel Spaß gemacht, wie überhaupt die gesamte Veranstaltung. Ob Gastgeber Frank und Dieter mit seiner lieben Frau Lore, Musiker Nils, Axel und Nicholas, alle Helfer, Referent Prof. Dr. Steinhoff oder die tollen Gäste, alle waren daran beteiligt dass es ein wunderbarer und unvergesslicher Abend wurde und ich sage von ganzem Herzen DANKE dass ich dabei sein durfte!!!!