Am 03.05.2011 veranstaltete die Diakonie Hessen/Nassau eine Gründungsveranstaltung für ihre neue Epilepsiestiftung  Hessen. Unter der Schirmherrin von Familienministerin Schröder war die Veranstaltung ja an sich schon ein Highlight. Viel wichtiger war aber der Sinn und Zweck des Abends. Unter dem Motto: Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen" (Aristoteles) sollte hier ein Anfang für Epilepsiepatienten und deren Bedürfnisse in Hessen geschaffen werden.

 

Der nette Herr Brunst von den Epilepsieberatungsstellen war meine Kontaktperson und einer der Organisatoren, er hatte sich gewünscht das ich meine Bilder und Bücher ausstelle, dazu wollte ich ein Bild malen das die Diakonie für ihre Gäste versteigern oder verlosen könne. Doch so einfach das alles klang, so einfach sollte das für mich nicht werden...

 

In Bad Homburg angekommen, fehlte schon eines der wichtigsten Teile. Im Voll bepackten Kofferraum fand sich meine Staffelei nicht mehr, also brauchte ich einen neuen Plan. Malen am Tisch. Wer Selbst malt weiß, wie schlecht das Licht dann wird. Aber egal, ich orderte einen zusätzlichen Tisch und baute meine Malutensilien neben dem Publikumsreihen auf.

Parallel dazu baute die Musikgruppe ihr Equipment auf und stellte Instrument für Instrument ein. Für mich war der musikalische Genus beendet als das Streichinstrument eingestimmt wurde. Eine Klammer um meinen Kopf und das Gefühl nicht entkommen zu können veranlassten mich dazu den Raum zu verlassen. Zu hoch, zu grell waren die Töne für mich. Das war schlecht, sehr schlecht. Herr Brunst versorgte mich erst einmal mit Wasser und Brezel während sich die Stirnfalten meines Mannes tiefer gruben.

Aber egal, es muss ja weiter gehen. Also wurde wieder umgebaut. Ein neuer Tisch für meine Bücher im Veranstaltungsraum und der Maltisch raus in die Vorhalle. Hier ging es besser.

Noch einige Minuten ausruhen und dann konnte ich beginnen, viel Zeit zum Malen hatte ich ja nicht.

Während die Gäste sich nach und nach einstellten schwang ich fleißig den Pinsel, zwar froh dass ich Zu Hause schon den Hintergrund gemalt hatte, dennoch im Zweifel ob meine Zeit reichen würde. Nette Menschen kamen zu mir, stellten sich vor und ich lernte wunderbare Menschen kennen, unter anderem den Langstreckenläufer Georg Thoma, der an diesem Abend etwas über Epilepsie und Lebensqualität erzählen sollte. Schnell stellte sich heraus das er genau der Mann ist, dessen Geschichte ich hier auf meiner HP vorstellen möchte.

Als die Veranstaltung begann hatte ich etwas mehr Muße zum malen, wurde allerdings immer wieder von der mahnenden Zeitansage meines Mannes unterbrochen.

Viel zu früh musste ich dann meine Malerei abbrechen, denn das Programm war in gerade mal einer Stunde bereits fertig.

Sehr positiv überraschte mich das Interesse der Presse, am Ende wusste ich nicht einmal für wen ich Interviews gegeben hatte aber das Interesse war sehr viel größer als ich es bei einer Epilepsiestiftung erwartet hätte. So etwas lässt hoffen!!!

Während ich wartete bis das letzte Musikstück verklang fand ich es schon sehr traurig das ich die Referenten verpasst hatte. Speziell die Vorträge von Georg Thoma und Prof. Rosenow hätten mich doch sehr interessiert, doch leider schickt uns die Epilepsie manchmal auf ihre eigenen Wege. Ein passendes Beispiel für mein Bild...

Nach den Grußworten und Vorträgen durfte ich nun mein Bild präsentieren und zur Verlosung frei geben. Ich erklärte in einigen Worten die Bedeutung des Bildes* und zog das Gewinnerlos. In Bekanntenkreisen weiß man sehr gut das ich mich als Glücksfee nur bedingt eigne, denn meist bekommt der Veranstalter oder der Spender Selbst seinen Preis und deswegen wunderte es mich nicht im geringsten das dies auch hier genauso war.

Ich zog natürlich das Los eines Vorstandmitglieds der Diakonie, der sich aber nun von dem Bild auch nicht mehr trennen wollte und eine großzügige Spende für die Stiftung in Aussicht stellte. Das freute mich natürlich ungemein.

 

Nach dem offiziellen Teil gab es noch ein paar Fotos, einen wunderbaren Imbiss und sehr nette Gespräche.

Am Ende konnte ich nicht nur einen wunderschönen Blumenstrauß mit nach Hause nehmen, sondern auch die Hoffnung auf erfolgreiche Hilfe für Epilepsiekranke und deren Familien und auch gute Kontakte die ich sicher für meine eigene Hilfe für Epilepsiepatienten nutzen kann.

Danke Herr Brunst, es war eine sehr gelungene Veranstaltung!!!

 

*Bedeutung Bild: Viele Epilepsiekranke sehen alles oder vieles im Schatten. Dunkelheit, Lebensverneinend (das stellt der alte knorrige Baum in der Mitte dar). Die Epilepsiestiftung wird nun durch die aufgehende Sonne dargestellt, die langsam das Dunkel erhellt und irgendwann einmal alles mit Licht überlagert.

Hier gibt es noch ein paar privat fotografierte Fotos, deswegen sind sie auch so verschwommen... (für Vollbild bitte anklicken):